Benötigte Materialien und Werkzeuge:
- Zirkel (oder runder Haushaltsgegenstand, z.B. Tassen, Teller, Gläser)
- Lineal oder Geodreieck
- Papier
- Bleistift
- Papierschere
- Stoff
- Nähgarn in der Farbe des Stoffes
- Stecknadeln
- Schneiderschere
- Stoffmarker oder –stift (in meinem Fall der Trickmarker von Prym)
- Nähmaschine
- Bügeleisen
- Optional: Overlock Nähmaschine
- Optional: Saum-Vlies
Als allererstes braucht ihr natürlich ein Schnittmuster für eure Rüschen.Hier kommt es darauf an, wie lang das Stück Stoff ist, das berüscht werden soll. Damit man am Ende keine viertel- oder halben Rüschen an seinem Saum hat, sollte man sich die Weite der Rüschen vorher ausrechnen. Hierfür gibt es zwei Methoden.
1) Entweder man hat eine feste Saumweite, die man dann durch die Anzahl der Rüschen teilt. Das Ergebnis ist das Maß für die Weite der Rüschen.
Saumweite
= Weite der Rüschen
Anzahl der Rüschen
2) 2) Oder man geht umgekehrt vor. Wenn man ein festgelegtes Maß für die Weite der Rüschen im Kopf hat, kann man die Saumweite durch die gewünschte Rüschenweite teilen. Das Ergebnis ist dann die Anzahl der Rüschen. Stellt dabei sicher, dass das Ergebnis eine gerade Zahl oder zumindest nahe an einer geraden Zahl ist.
Saumweite
= Anzahl der Rüschen
Weite der Rüschen
Es kann sein, dass ihr mit der Weite und der Anzahl der Rüschen ein wenig herumspielen müsst, bevor ihr als Ergebnis eine gerade Zahl erhaltet. Seid ihr zu einem Ergebnis für eure Rüschenweite gekommen, könnt ihr euer Schnittmuster erstellen. Hierfür könnt ihr entweder einen Zirkel benutzen oder sämtliche runden Haushaltsgegenstände, die ihr so auftreiben könnt. Der Durchmesser vom gezeichneten Kreis oder vom runden Gegenstand sollte immer etwas weiter sein, als das Maß für eure Rüschenweite. Der Grund hierfür ist, dass sich flachere Kreisrüschen einfacher nähen lassen, als tiefere, da tiefe Rüschen an den Kanten spitzer zulaufen. Zur Veranschaulichung habe ich euch einmal tiefe und flache Rüschen aufgezeichnet.
Für die Variante mit dem Zirkel zeichnet ihr euch zunächst euren Kreis, der im Durchmesser etwas größer ist, als eure Rüschenweite. Je weiter der Durchmesser gewählt wird, desto flacher werden die Rüschen. In meinem Beispiel sollen meine Rüschen 8cm weit sein, also habe ich einen Durchmesser von 9cm gewählt. Dann legt ihr ein Lineal an den Kreis an und zieht einen Strich bei der gewünschten Rüschenweite. Das Muster für die Rüsche könnt ihr nun mit eurer Papierschere ausschneiden.
Auf demselben oder einem weiteren Blatt Papier zeichnet ihr mithilfe eures Lineals eine gerade Linie. Dann nehmt ihr euer Muster für die einzelne Rüsche, legt es auf die gezeichnete Linie und zeichnet drei bis vier dieser Rüschen nebeneinander. Verlängert das Muster unterhalb des Striches um einen Zentimeter und schneidet es aus. Dieses ist nun euer fertiges Schnittmuster für die Kreisrüschen. Der Grund, warum ich immer lieber ein paar Rüschen nebeneinanderzeichne, ist, dass ich so sicherstellen kann, dass die Rüschen am Saum nachher schön gerade sind. Mit einer einzelnen Rüsche ist das etwas schwieriger.
Für die Variante mit einem runden Haushaltsgegenstand legt ihr euer Lineal an den Gegenstand an und messt eure gewünschte Rüschenweite. An den Ecken könnt ihr die Weite mit jeweils einem Stück Klebeband markieren. Dann zeichnet ihr mithilfe eures Lineals eine gerade Linie auf ein Blatt Papier. Danach legt ihr euren runden Gegenstand mit der markierten Rüschenweite an die Linie und zeichnet mit dem Bleistift um den Gegenstand herum. Dies wiederholt ihr dann zwei- bis dreimal, verlängert unterhalb des Striches wieder um einen Zentimeter und fertig ist das Schnittmuster!
Der erste Schritt beim Nähen sollte die Versäuberung der Stoffkante sein. Hierzu verwende ich gerne meine Overlock Maschine. Hier sind aber auch andere Techniken denkbar, zum Beispiel ein einfacher Zick-Zack Stich, ein umgeschlagener Saum oder ein Rollsaum. Ich verwende während des gesamten Tutorials ein Garn, das sich in der Farbe vom Stoff abhebt, damit ihr besser sehen könnt, was ich mache. Ihr solltet natürlich ein zur Stofffarbe passendes Garn verwenden.
Wenn die Kante versäubert ist, faltet ihr den Stoff entlang des Saumes auf links. Die Menge des gefalteten Stoffs hängt von der Höhe eurer Kreisrüschen ab. Nehmt hierbei euer Schnittmuster als Referenz. Sowohl zur gefalteten Stoffkante als auch zum Saum sollte etwa 1cm Platz gelassen werden. Der gefaltete Stoff wird nun mithilfe von Stecknadeln festgesteckt. Bügelt euren Stoff entlang der Faltkante.
Anschließend nehmt ihr euer Schnittmuster und übertragt es mithilfe eures Stoffmarkers auf die gesamte Länge eures Stoffes. Ich benutze hierfür den Trickmarker von Prym. Dieser verschwindet innerhalb von ein paar Tagen einfach wieder oder ihr könnt ihn ganz einfach auswaschen. Testet den Marker aber lieber vorher auf einem Probestück, damit ihr sicherstellen könnt, dass er für euren gewählten Stoff geeignet ist.
Nun können eure Kreisrüschen vernäht werden. Benutzt hierfür einen geraden Stich und stellt eine möglichst kleine Stichlänge an eurer Nähmaschine ein, damit ihr präzise arbeiten könnt.
Dann näht ihr ganz einfach entlang eurer gezeichneten Linie. Seid ihr bei der Kante eine Rüsche angekommen, senkt ihr eure Nadel, hebt das Füßchen und dreht den Stoff in die gewünschte Position, um die nächste Rüsche zu nähen. Dann senkt ihr das Füßchen und näht weiter. Das wiederholt ihr so lange, bis ihr am Ende des Saumes angekommen seid.
Es kann sein, dass ihr auch zwischendurch immer mal wieder das Füßchen heben, den Stoff ein wenig drehen, und das Füßchen wieder senken müsst, um auf der Linie zu bleiben. Stellt nur immer sicher, dass eure Nähnadel gesenkt ist, wenn ihr das Füßchen hebt, damit euer Stoff nicht verrutscht. Sowohl am Anfang als auch am Ende der Naht solltet ihr ein paar Stiche vor und zurück nähen, damit sich eure Naht später nicht löst. Jetzt könnt ihr eure Stecknadeln wieder herausnehmen.
Nun könnt ihr den überschüssigen Stoff an der gefalteten Stoffkante mithilfe eurer Schneiderschere abschneiden. Eine scharfe Schere ist hier besonders wichtig, da ihr sehr präzise arbeiten müsst. Schneidet den Stoff ein paar Millimeter entfernt von der Naht.
Dann schneidet ihr den Stoff mehrmals entlang der geschnittenen Kante bis zur Naht ein, damit eure Rüschen sich nicht unschön bündeln, wenn ihr sie nachher auf rechts dreht. Besonders an den Kanten ist das sehr wichtig. Stellt dabei sicher, dass ihr nicht aus Versehen die Naht einschneidet.
Nun könnt ihr eure Rüschen auf rechts drehen und bügeln.
Zum Schluss müsst ihr nur noch die lose Saumkante auf der Innenseite befestigen. Ihr könnt sie natürlich einfach mit einem farblich passenden Garn festnähen. Das hat aber den Nachteil, dass man die Naht auf der anderen Seite sieht. Ich verwende dafür deshalb am liebsten das Saum-Vlies von Prym. Hierfür klappe ich die lose Saumkante auf und stecke sie mit Stecknadeln fest. Dann lege ich das Saum-Vlies mit dem Trägerpapier nach oben hinein und bügle es fest.
Dann entferne ich das Trägerpapier, klappe den Saum zu und bügle auch diese Seite fest.
Nun Und fertig ist euer Kreisrüschensaum!
Mit dieser Technik lassen sich aber nicht nur Kreisrüschen nähen. Auch andere Formen wie Wellen- oder Zick-Zack Muster sind natürlich denkbar. Eurer Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt!
Ich hoffe, das Tutorial kann dem ein oder anderen weiterhelfen.
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