Das Nähzimmer - welche Ausstattung ist sinnvoll? Teil 2: Werkzeuge

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Schere

Wenn ihr eure ersten Nähversuche macht, kommt ihr nicht umhin, Stoff zuzuschneiden – und sei es nur ein kleines Stück zum Ausprobieren. Schnell werdet ihr dabei merken: Die Schere, die ihr für Papier, Plastik und alles im Haushalt benutzt, schneidet euren Stoff nicht besonders gut und sauber. Ihr braucht also eine extra Schere, um Stoff zu schneiden.

Für die Gewöhnungs- und Entscheidungsphase reicht hier eine ganz normale Haushaltsschere, die ihr ausschließlich für Stoff benutzt. Habt ihr euch entschieden, bei der Näherei zu bleiben, lohnt sich die Anschaffung einer Stahlschere. Diese bekommt ihr im Stoffladen in unterschiedlichen Größen. Probiert aus, welche Schere gut in der Hand liegt, bevor ihr sie kauft. Der Vorteil einer Stahlschere ist, dass sie schleifbar ist. Ihr braucht also nur einmal eine Schere zu kaufen, die den Rest eures Lebens hält.

Markierungsmittel

Aufzeichnen und Markieren spielen beim Nähen eine wichtige Rolle. Hier sind ein paar Hilfsmittel, welche die Arbeit erleichtern. Ihr erhaltet sie in Stoffläden und im Fachhandel für Näh- und Schneiderbedarf. Schneiderkreide Es gibt unterschiedliche Arten von Schneiderkreide. Die gängigste Art ist eine permanente Kreide, die ihr in den Farben Weiß, Gelb, Rosa und Blau bekommt. Sie haftet gut am Stoff an, wäscht sich dafür aber auch nie mehr aus. Hiermit sollte man also keine Markierungen auf der Vorderseite eines Kleidungsstücks machen. Kreide nutzt sich ab, wodurch der Strich breit und unsauber wird. Deshalb müsst ihr sie regelmäßig anspitzen oder abschmirgeln.

Kreiderädchen

Kreide ist auch in Form von Staub erhältlich, die man in ein Kreiderädchen füllt. Der Vorteil dieser Rädchen ist, dass die Linie immer dünn und sauber bleibt. Kreidestifte Schneiderkreide gibt es auch in Stiftform, sowohl in Form eines normalen Buntstifts, als auch in Form eines Druckbleistifts mit austauschbaren Minen. Die meisten dieser Stifte verhalten sich wie normale Schneiderkreide (nicht auswaschbar), es gibt aber auch einige darunter, die andere Eigenschaften haben (sich z.B. beim Bügeln von Papier auf Stoff übertragen lassen).

Selbstlöschende Markierungsmittel

Wenn ihr Markierungen auf der Vorderseite eines Stoffes machen wollt, benutzt selbstlöschende Stifte (Trick-Marker) oder Zauberkreide. Die Markierungen verschwinden ganz von allein nach einigen Stunden oder Tagen oder wenn ihr den Stoff bügelt oder wascht (je nach Produkt). Testet das unbedingt vorher an einem Stoffrest, denn auf manchen Stoffen werden die Linien durch Überbügeln permanent.

Bleistift und Kugelschreiber

Für glatte Stoffe ebenso gut zu gebrauchen wie permanente Schneiderkreide sind haushaltsübliche Schreibgeräte. Verwendet sie aber nicht für helle, durchscheinende Stoffe!

Stecknadeln

Es gibt Stecknadeln mit kleinen und Stecknadeln mit großen (bunten) Köpfen. Zum Heften von Stoffteilen vor dem Nähen werden normalerweise die kleinköpfigen Nadeln benutzt (die häufig auch einen etwas dünneren Schaft haben). Wenn die Nadeln beim Nähen im rechten Winkel zur Naht gesteckt werden, liegen sie flacher auf als die großköpfigen Nadeln und ihr könnt mit der Maschine einfach darübernähen. Die großköpfigen Nadeln werden vor allem genutzt, um damit bestimmte Stellen zu markieren, etwa das Ende eines Reißverschlusses.

Handnähnadeln

Auch wenn ihr eine Nähmaschine habt, gibt es immer noch Arbeitsschritte, die sich nur mit der Hand nähen lassen. Besorgt euch daher einen Satz Handnähnadeln. Diese sollten möglichst dünn sein.

Bügeleisen

Bügeln ist eine unbeliebte Arbeit, aber beim Nähen sehr wichtig. Ordentlich Stecken, Schneiden und Nähen könnt ihr nur mit gut gebügelten Teilen. Ein Dampfbügeleisen und ein Bügelbrett sollte jeder im Haus haben. Praktisch ist, wenn euer Bügeleisen eine beschichtete Sohle hat. Eine (z.B. mit Teflon) beschichtete Sohle gleitet besser über den Stoff und es ist damit einfacher, Stoffe zu bügeln, die keine hohen Temperaturen vertragen. Ihr könnt auch einen separaten Teflon-Bügelschuh kaufen und auf das Bügeleisen ziehen.

Maßband und Lineal

Ein Maßband ist eine grundsätzliche Voraussetzung, um eure Maße zu nehmen. Auch beim Ausmessen eurer Schnitte ist es hilfreich, außerdem länger als ein Lineal und flexibler als ein Zollstock. Dennoch sind Lineale und vor allem Geodreiecke ebenfalls nützlich: Damit kann man gut kleine Strecken wie Nahtzugaben einzeichnen, die umgebügelt werden müssen.

Garne

Keine Nähmaschine näht ohne Garn. Für Nähmaschinen geeignetes Garn findet ihr im Fachhandel oder auch in großen Kaufhäusern. Es gibt Garne aus Naturrohstoffen (Baumwolle, Seide) oder aus Kunstfasern. Der Vorteil von Naturfasern ist, dass sie sich auch färben lassen. Allerdings sind Kunstfasern reißfester. Garne kommen, wie Nadeln, in verschiedenen Stärken. Hier gilt aber: je höher die Zahl, umso dünner das Garn. Im Kaufhaus findet ihr in der Regel zwei verschiedene: ein Garn, das ihr für eure Maschine nutzen könnt (Stärke 100 oder 120) und eins, das zum Handsticken von Knopflöchern verwendet wird (Stärke 30 oder 40).

Kleine Schere/Nahtauftrenner

Leider schleicht sich manchmal der Fehlerteufel ein, dann müsst ihr Nähte öffnen und korrigieren. Hierfür gibt es extra Nahtauftrenner, aber auch eine kleine, spitze Schere eignet sich dafür.

Schnittmusterpapier

Um Schnittmuster abzupausen, oder wenn ihr selbst Schnitte erstellen oder ändern wollt, braucht ihr ein festeres, leicht durchsichtiges Seidenpapier. Ihr könnt es auch beim Nähen empfindlicher Stoffe zwischen Stoff und Nähmaschine legen. Im Fachhandel findet ihr neben Seidenpapier auch transparente Folie oder Papier mit Kästchenmuster, das ihr gut zum Vergrößern benutzen könnt.